Zweite Pandemiewelle erschwert die Initiierung von Kooperationen zur Public Health Forschung zwischen afrikanischen und deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
(19.01.21) Eigentlich hätten sich schon im Mai 2020 circa 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Botsuana, Deutschland, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia und Simbabwe in Maputo/Mosambik im Rahmen eines Public Health Symposiums treffen sollen, um gemeinsam über übertragbare sowie nicht-übertragbare Krankheiten und Gesundheitssystemforschung zu diskutieren. Die weltweite Ausbreitung der Corona-Pandemie hat dieses Zusammentreffen leider unmöglich gemacht.
Stattdessen trafen sich die Forschenden im Oktober 2020 virtuell und tauschten sich über die pandemiebedingte Lage in ihren Ländern aus und erörterten, wie COVID-19 die Wissenschaft und Forschung im südlichen Afrika und in Deutschland beeinflusst. Zudem diskutierten sie Themenschwerpunkte für ein virtuelles Public Health Symposium, das im März 2021 stattfinden und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit bieten sollte, Ideen für gemeinsame Forschungsprojekte zu entwickeln.
Um sich bereits vor dem virtuellen Treffen mit den Expertisen, Forschungsinteressen und Projektideen der anderen Teilnehmenden vertraut zu machen, riefen die Förderorganisationen der beteiligten Länder zur Teilnahme an einem „African-German Scientific Exchange in the Field of Public Health” auf. Bis zum 31. Januar 2021 konnten interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler strukturierte Poster einreichen, die die Basis dafür schaffen sollten, mit potentiellen Projektpartnerinnen und -partnern ins Gespräch zu kommen.
Leider haben die verheerenden Auswirkungen der zweiten Pandemiewelle jedoch zu einem unausgewogenen Verhältnis der Poster aus den verschiedenen Ländern geführt. Obwohl die Themen sehr vielfältig sind und interessante Anknüpfungspunkte bieten, scheint das Ungleichgewicht zwischen den beteiligten Forschenden einem erfolgversprechenden Austausch hin zu afrikanisch-deutschen Kooperationsprojekten im Wege zu stehen. Aus diesem Grund mussten die Förderorganisationen leider folgern, dass ein Symposium zum derzeitigen Zeitpunkt voraussichtlich nicht zum Matchmaking einer nennenswerten Anzahl von internationalen Forschungsteams beitragen kann.
Nichtsdestotrotz sollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun die Möglichkeit erhalten, Ideen für wissenschaftliche Kooperationen auszutauschen. Die Veröffentlichung der eingereichten Poster auf einer geschützten Plattform erlaubt den Teilnehmenden, die Profile ihrer Kolleginnen und Kollegen einzusehen und miteinander in Kontakt zu treten. Begleitend dazu werden die Förderorganisationen entsprechende Förderinstrumente vorstellen, um die Anbahnung möglicher Forschungskooperationen zu unterstützen.
Ferner visieren die Förderorganisationen eine zweite Initiative dieser Art zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr an. Um noch mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Beteiligung zu ermöglichen und eine größere Anzahl von Kooperationsprojekten zu generieren, wird die nachfolgende Initiative für alle Länder Subsahara-Afrikas offen sein und – aller Voraussicht nach – von einem Symposium gefolgt werden.