(03.02.22) Afrika spielt bei zahlreichen wissenschaftlichen Fragestellungen eine immer wichtigere Rolle. Bislang überwiegt in der deutschen Wissenschaft allerdings die Kooperation mit anglophon geprägten afrikanischen Partnerländern. Um auch den Zugang zu frankophon geprägten Wissenschaftsräumen zu eröffnen und die gegenseitige Sichtbarkeit zu erhöhen, ist nun ein wichtiger Schritt unternommen worden: die DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker und der Interimsgeneralsekretär des Afrikanischen und Madagassischen Hochschulrats (CAMES), Professor Dr. Abou Napon, haben ein gemeinsames Memorandum of Understanding (MoU) unterschrieben. Dieses legt den Grundstein für die verstärkte Zusammenarbeit der beiden Organisationen DFG und CAMES und soll so in Zukunft Forschungskooperationen zwischen Deutschland und den 19 CAMES-Mitgliedstaaten erleichtern.
Die seit 2017 bestehende Verbindung zu CAMES hat damit einen verbindlicheren Charakter erhalten. Im Jahr 2019 konnten auf Einladung der DFG erstmals Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland an der Zweijahrestagung von CAMES teilnehmen. Seitdem liegt ein gemeinsamer Fokus auf dem Forschungsbereich „Gesundheit“. Daraus ergab sich der beidseitige Wunsch bei der folgenden Tagung das entsprechende Symposium gemeinsam zu organisieren. Für diese Veranstaltung konnten auf deutscher Seite über 20 Gesundheitsexpertinnen und -experten gewonnen werden. Sie kamen im September 2021 zu einem ersten virtuellen Treffen mit zahlreichen afrikanischen Kolleginnen und Kollegen zusammen, um sich über ihre jeweiligen Forschungsprofile und -schwerpunkte auszutauschen. An der hybriden Tagung Anfang Dezember 2021 nahmen auf Grund der pandemischen Lage nur vier Wissenschaftler aus Deutschland sowie ca. 200 aus den CAMES-Mitgliedsstaaten vor Ort in Dakar/Senegal teil. Die übrigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wirten virtuell an den Plenar- und Panelsitzungen der Tagung mit.
Die bisherigen gemeinsamen Aktivitäten haben die Teilnehmenden von dem vorhandenen Kooperationspotenzial überzeugt, die Entwicklung erster gemeinsamer Forschungsideen ermöglicht und Interesse an einem verstärkten wissenschaftlichen Austausch geweckt. Nun gilt es, das MoU auch schon vor der nächsten Tagung in 2023 sinnvoll auszugestalten und geeignete Formate zu finden, um trotz etwaig anhaltender Reisebeschränkungen Forschungskooperationen anzustoßen.
Der Conseil Africain et Malgache pour l’Enseignement Supérieur (CAMES) vereint 19 frankophon geprägte, afrikanische Mitgliedstaaten und etabliert verbindliche Qualitätsstandards für deren Hochschul- und Wissenschaftssysteme. Zwölf thematische Forschungsprogramme sollen die Forschung in den Mitgliedsländern stärken und zu einem Motor für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung machen. Neben zahlreichen Aktivitäten zur Förderung der Vernetzung und des gegenseitigen Erfahrungsaustausches organisieren ihre Vertreterinnen und Vertreter thematische Symposien im Rahmen einer in zweijährigen Abständen stattfindenden wissenschaftlichen Tagung (Journées Scientifiques du CAMES).
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