Zentralasien im Fokus: DFG zu Gast in Kasachstan und Usbekistan

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Deutsch-Kasachischer Wissenschaftstag in Almaty, 12.-13. Oktober: Die deutschen Teilnehmenden

© JS/DFG

(30.11.23) Im Oktober nahm die DFG an Delegationsreisen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) nach Kasachstan und Usbekistan teil und präsentierte sich auf zwei großen Wissenschaftsveranstaltungen in Zentralasien – dem German-Kazakh Science Day in Almaty und der InnoWeek 2023 in Tashkent. Die Veranstaltungen dienten der DFG zur stärkeren Vernetzung mit wichtigen Institutionen vor Ort, um Forschungskooperationen mit diesen Ländern für die deutsche Wissenschaft zu unterstützen.

 

Nicht erst vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Herausforderungen erfährt die Kooperation mit der Region Zentralasien im Wissenschaftsbereich eine wachsende Bedeutung. Alle fünf zentralasiatischen Länder, vor allem aber Kasachstan und Usbekistan, rückend aufgrund ihres wachsenden Forschungspotenzials und ihrer Bedeutung für die Erforschung globaler Forschungsfragen zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Communities in Deutschland. Die DFG pflegt bereits seit vielen Jahren Kontakte in die Region und engagiert sich derzeit, die Rahmenbedingungen für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den zentralasiatischen Ländern weiter zu verbessern.

Innoweek 2023 mit Deutsch-Usbekischem Wissenschaftstag in Tashkent: Deutsche Delegation

Innoweek 2023 mit Deutsch-Usbekischem Wissenschaftstag in Tashkent: Deutsche Delegation

© BMBF/ Maksim Vinogradov

So veranstalteten das BMBF, das kasachische Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung sowie die Nationale Akademie der Wissenschaften der Republik Kasachstan vom 12.-13. Oktober 2023 den Deutsch-Kasachischen Wissenschaftstag in Almaty, der von mehr als 100 Gästen besucht wurde. In Vorträgen und Diskussionsrunden stellten Vertreter*innen von Universitäten, Forschungsinstitutionen und Wissenschaftseinrichtungen sowie Förderorganisationen beider Länder ihre Arbeit und deutsch-kasachische Forschungsprojekte mit dem Ziel vor, neue Perspektiven und Möglichkeiten der Forschungszusammenarbeit zu entwickeln.

Dr. Jörg Schneider, Leiter der Gruppe Internationale Zusammenarbeit der DFG, beschrieb in einem Einführungsvortrag die deutsche Forschungslandschaft, die sich durch eine große Bandbreite an verschiedenen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten auszeichnet. Diese Vielfalt präsentierte sich auch auf der Tagung: Dort stellten Vertreter*innen deutscher Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und der deutschen Hochschulrektorenkonferenz mit ihren kasachischen Partnern ihre Forschungskooperationen vor.

Deutsch-Usbekischer Wissenschaftstag auf der Innoweek 2023 in Tashkent: DFG-Vortrag über internationale Fördermöglichkeiten und Aktivitäten in der Region

Deutsch-Usbekischer Wissenschaftstag auf der Innoweek 2023 in Tashkent: DFG-Vortrag über internationale Fördermöglichkeiten und Aktivitäten in der Region

© BMBF/ Maksim Vinogradov

Außerdem präsentierte die DFG ihre Fördermöglichkeiten für internationale Forschungsprojekte und informierte über Formen deutsch-kasachischer Zusammenarbeit der DFG. In vertiefenden Gesprächen konnte die DFG einen Einblick in die kasachische Wissenschaftslandschaft gewinnen und sich mit Vertreter*innen von kasachischen Universitäten, Forschungsinstituten, Förderorganisationen und der kasachischen Akademie der Wissenschaften austauschen und sich ein Bild von laufenden deutsch-kasachischen Forschungsprojekten und Aktivitäten deutscher Einrichtungen vor Ort machen. Die Vielfalt an Gesprächspartnern und gemeinsamen Forschungsprojekten verdeutlichten anschaulich das hohe Potenzial, das Kasachstan in Forschung und Wissenschaft zu bieten hat.

Auch in Tashkent, der Hauptstadt Usbekistans, machte sich die DFG in Gesprächen mit der Deutschen Botschaft und dem usbekischen Wissenschaftsministerium mit den aktuellen Kooperationsbedingungen und forschungspolitischen Themen des Landes vertraut. Im Rahmen des Deutsch-Usbekischen Wissenschaftstags, den das BMBF als Organisationspartner der „International Week of Innovative Ideas“ vom 18.-19. Oktober 2023 am Ministerium für Hochschulbildung, Wissenschaft und Innovation organisierte, informierte die DFG Vertreter*innen verschiedener Organisationen aus den Bereichen der Forschungsförderung und Wissenschaftsadministration sowie einer Vielzahl von Universitäten und Forschungseinrichtungen über internationale Fördermöglichkeiten und DFG-Aktivitäten in der Region.

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Deutsch-Kasachischer Wissenschaftstag in Almaty, 12.-13. Oktober: DFG-Vortrag von Dr. Jörg Schneider, Leiter der Gruppe Internationale Zusammenarbeit

© BMBF

In einem anschließenden Workshop wurden Interessierte aus Forschung und Wissenschaftsmanagement individuell zu Fragen des Kooperationsaufbaus und geeigneten Förderformaten von Dr. Elisa Braeckevelt (International Affairs, Europa und Zentralasien) beraten und bekamen Einblicke in die Begutachtungs- und Auswahlverfahren der DFG. Als „Best Practice“-Beispiel stellte Dr. Ahmad Hamidov des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung Müncheberg (ZALF) ein aktuelles Forschungsprojekt zur Nachhaltigkeitsbewertung der Bewässerungslandwirtschaft im halbtrockenen Usbekistan vor, das in Kooperation mit dem International Water Management Institute Central Asia und dem Tashkent Institute of Irrigation and Agricultural Mechanization Engineers durchgeführt wird.

Die durch beide Reisen gestärkte institutionelle Vernetzung der DFG in Kasachstan und Usbekistan mit weitergehender Bewerbung ihrer internationalen Förderprogramme dient dazu, auch in Zukunft exzellente Forschungsvorhaben in Kooperation mit Deutschland zu befördern.