DFG-Präsidentin auf Jubiläum „30 Jahre Deutsch-Ukrainische Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit“ in Berlin

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Podiumsdiskussion mit DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker auf der Festveranstaltung am 8. November 2023 im BMBF, Berlin

© JS/DFG

(30.11.23)Professorin Dr. Katja Becker nahm auf Einladung der Bundesministerin Stark-Watzinger an einer Veranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum der deutsch-ukrainischen Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit (WTZ) teil. Auf einer Podiumsdiskussion konnte die DFG-Präsidentin im Dialog mit weiteren Allianzmitgliedern und ukrainischen Partnerorganisationen den aktuellen Handlungsbedarf bei der Unterstützung des ukrainischen Wissenschaftssystems eruieren und Perspektiven für künftige Kooperationsaktivitäten im bilateralen wie im europäischen Kontext erörtern.

Der ukrainische Wissenschaftsminister Oksen Lisovyi besuchte mit einer 30-köpfigen Delegation im November Berlin, um gemeinsam mit Bundesministerin Stark-Watzinger und der hochrangig vertretenen deutschen Wissenschaftsallianz das 30-jährige Bestehen der deutsch-ukrainischen Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit (WTZ) zu begehen. In verschiedenen Veranstaltungsformaten würdigten die Vertreter*innen von Forschungs-, Wissenschafts- und Fördereinrichtungen beider Länder die intensive bilaterale Wissenschaftskooperation, zeigten Potenziale zukünftiger gemeinsamer Forschungsprojekte auf und diskutierten Maßnahmen zum Wiederaufbau des ukrainischen Wissenschaftssystems.

Nach bewegenden Ansprachen der beiden Fachministerien und einem einführenden Vortrag der Nationalakademie Leopoldina diskutierte die DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker mit ihren Amtskollegen der beiden Partnerorganisationen der DFG, Professor Anatoli Zagorodny, Präsident der Akademie der Wissenschaften der Ukraine, und Professor Stanislav Vilchinskii, Präsident der National Research Foundation of Ukraine (NRFU) zum Thema „Deutsch-ukrainische Wissenschaftskooperation: Aktuelle Dimension und Perspektiven für den Wiederaufbau“. Auch die Vorsitzende des Wissenschaftskommittees des ukrainischen Wissenschaftsrats, Professorin Alexandra Antoniouk, der Präsident des DAAD, Professor Dr. Joybrato Mukherjee, und der Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Georg Schütte, beteiligten sich an der Podiumsdiskussion.

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DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker mit ihren Amtskollegen der beiden Partnerorganisationen der DFG: Professor Anatolij Zagorodny, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (NASU) und Professor Stanislav Vilchynskii, Präsident der National Research Foundation of Ukraine (NRFU) Watzinger auf der Festveranstaltung am 8. November 2023 im BMBF, Berlin

© JS/DFG

Im Verlauf der Gesprächsrunde skizzierte Katja Becker den strategischen Ansatz der DFG zur Unterstützung der Ukraine seit Februar 2022: Als kurzfristige Sofortmaßnahme öffnete die DFG ihr gesamtes Förderportfolio zur Aufnahme von Wissenschaftler*innen aus der Ukraine und ermöglichte so Personen auf der Flucht Perspektiven im deutschen Wissenschaftssystem. Um mittelfristig der Gefahr des akuten „Brain Drain“ entgegenzuwirken, brachte die DFG bereits im September letzten Jahres ein Sonderprogramm für die Ukraine auf den Weg, das auch die Unterstützung der ukrainischen Projektpartner vor Ort gestattet. Langfristig arbeitet die DFG auf eine gemeinsame Ausschreibung zur Förderung von bilateralen Forschungsprojekten hin und steht dazu bereits in engem Austausch mit der NRFU.

Auf der fachlichen WTZ-Sitzung am darauffolgenden Tag stellten Vertreter*innen deutscher und ukrainischer Wissenschaftsinstitutionen laufende Kooperationsaktivitäten vor und besprachen konkrete Pläne für die langfristige Ausgestaltung der Forschungszusammenarbeit mit der Ukraine. Hier berichtete auch die DFG über aktuelle und geplante Aktivitäten mit der Ukraine. Abschließend konnten sich die ukrainischen Delegationsteilnehmer mit ihren deutschen Partnern bei einem Abendempfang im Wissenschaftsforum Berlin austauschen.

Die Atmosphäre der Veranstaltungen war geprägt von hoher emotionaler Anteilnahme und gegenseitiger Wertschätzung. Der gemeinsame Wunsch, die Ukraine und ihr Wissenschaftssystem neu aufleben zu lassen, wird auch in Zukunft eine wichtige Grundlage der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern bleiben.