Vernetzung der HAW-Forschung: UDIF-HAW-Delegationsreisen nach Kanada und in die USA

Gruppenfoto an der University of Northern British Columbia (UNBC) in Prince George, Kanada

© DFG

Um die Internationalisierung von Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) weiter voranzutreiben, hat die DFG zwischen dem 10. und 30. September 2023 mit mehreren Delegationen insgesamt 12 Hochschulen in Nordamerika besucht. Rund 80 HAW-Vertreterinnen und -Vertretern konnten im Rahmen der Delegationsreisen ihre Kontakte vor Ort intensivieren. Begleitet wurden sie dabei von DFG-Vizepräsidentin Professorin Dr. Karin Jacobs und zwei Mitgliedern des DFG-Senats, Professorin Dr. Marion Merklein und Professorin Dr. Mira Mezini.

Die erste Kohorte besuchte vom 11.-15. September die Purdue University (Lafayette), die University of Illinois Chicago, die University of North Florida (Jacksonville) sowie die Florida Agricultural and Mechanical University (FAMU, Tallahassee). Vor Ort tauschten sich die Vertreterinnen und Vertreter der deutschen HAW mit ihren nordamerikanischen Kolleginnen und Kollegen zu den Themen „Secure Digitalisation of Industrial Engineering“ und „Health Care and Social Medicine throughout the Life Course“ aus.

Die zweite Delegationsreise startete am 18. September und führte an die Northeastern University (Boston), über die York University (Toronto) und die McMaster University (Hamilton) zur University of Manitoba (Winnipeg). Thema dieser Delegation war die bessere Vernetzung im Themenbereich „Innovative Materials – from Synthesis to Application“.

Die dritte Reisegruppe brach am 25. September auf und versammelte Expertinnen und Experten zu den Themenblöcken „Transformation of the Energy Sector in the wake of Climate Change“ und „Smart Cities“. Die HAW-Forscherinnen und Forscher traten mit ihren Pendants an der University of Washington (Seattle), der Simon Fraser University (Vancouver), der University of Northern British Columbia (Prince George) sowie der University of Calgary in engen Austausch.

Die teilnehmenden nordamerikanischen Hochschulen hatten jeweils ein thematisch maßgeschneidertes Programm für den wissenschaftlichen Austausch vorbereitet. Dazu zählten gemeinsame Laborbesuche, wissenschaftliche Pitches und World-Cafés. Zudem veranstaltete die DFG gemeinsam mit Ortskräften des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) und Mitarbeitern der Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) sowie der Fraunhofer-Gesellschaft verschiedene Info-Sessions zu Förderformaten für HAWs.

DFG-Vizepräsidentin Jacobs betonte die Relevanz der Forschung an HAWs – gerade auch im internationalen Kontext: „Die deutsche Forschungslandschaft entwickelt sich schnell und dynamisch. Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften nimmt dabei eine immer bedeutendere Rolle ein. Gerade mit Blick auf aktuelle Themen, die wir mit unseren Delegationsreisen in den Blick genommen haben, ist der Anwendungsbezug in der Forschung im internationalen Kontext sehr gefragt. Für alle Themen gilt gleichermaßen: Globale Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden. Dafür braucht es internationale Netzwerke und stabile Partnerschaften. Beides wird mit der Initiative UDIF-HAW und den drei themenbezogenen Delegationsreisen weiter gestärkt.“

Diese Einschätzung wurde auch von den Teilnehmern der Delegationsreisen geteilt: „Unsere Gesundheitssysteme mögen verschieden sein, wir teilen aber dieselben Probleme“, unterstrich etwa Professor Dr. Martin Heckelmann von der HTW Berlin, der Teil der Reisegruppe „Health Care and Social Medicine throughout the Life Course“ gewesen war.

Neben der Kontaktanbahnung mit den nordamerikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde vor allem auch die interdisziplinäre Vernetzung der HAW-Forscherinnen und -Forscher untereinander als Gewinn wahrgenommen: „Ohne diese Reise hätten wir nie zusammengefunden“, sagte Professor Dr.-Ing. Andreas Kneissler von der Westfälischen Hochschule, Teilnehmer der Delegation „Secure Digitalisation of Industrial Engineering“. Er habe neue Kontakte zu den mitreisenden Kolleginnen und Kollegen der Gruppe „Health Care and Social Medicine throughout the Life Course“ knüpfen können.

Ziel der UDIF-HAW-Aktivitäten ist die Vernetzung von HAW-Forschenden mit internationalen Forschenden sowie das stärkere Bekanntmachen der DFG-Förderformate unter HAWs.

UDIF-HAW ist Teil des DFG-Maßnahmenpakets zur weiteren Erschließung der Forschungspotenziale an HAWs.