Aufbau von Kooperationen im Bereich Public Health zwischen Forschenden aus Subsahara-Afrika und Deutschland
Im Rahmen einer integrierten zweistufigen Ausschreibung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurden im vergangenen Jahr 22 Vorhaben zum Aufbau internationaler Kooperationen zwischen Public-Health-Forschenden aus Deutschland und Subsahara-Afrika ausgewählt. Nun trafen sich 79 geförderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Subsahara-Afrika und Deutschland in Königswinter bei Bonn, um ihre Kooperationsvorhaben vorzustellen, Möglichkeiten für die weitere Zusammenarbeit zu besprechen und sich mit der DFG über die Rahmenbedingungen für deutsch-afrikanische Zusammenarbeit auszutauschen.
Am 8. Juli 2021 veröffentlichte die DFG in Zusammenarbeit mit dem National Science and Technology Council (NSTC, Sambia) und dem Fundo Nacional de Investigação (FNI, Mosambik) die zweistufige Ausschreibung „African-German Scientific Exchange in the Field of Public Health“, die ausgewiesene Public Health-Forschende aus ganz Subsahara-Afrika und Deutschland in einem ersten Schritt zur Einreichung von Postern und in einem zweiten Schritt zur Einreichung von Anträgen zum Aufbau internationaler Kooperationen einlud. Durch die bewusst offen ausgelegte Definition von Public Health-Forschung sollte eine große thematische Breite und Interdisziplinarität in den Projekten erreicht werden.
Auf Postern legten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Expertisen, Forschungsinteressen und -schwerpunkte dar und skizzierten Anknüpfungspunkte für afrikanisch-deutsche Kooperationsprojekte. Insgesamt konnten bis zum 30. September 2021 154 Poster (62 Poster aus Deutschland, 92 Poster aus 23 subsahara-afrikanischen Ländern) zugelassen werden. Auf einer den Teilnehmenden bereitgestellten Posterplattform konnten Kontakte geknüpft und gemeinsame Projektideen entwickelt werden. Bis zum 28. Februar 2022 wurden 51 bi- und multilaterale Anträge zum Aufbau internationaler Kooperationen bei der DFG eingereicht. Mittlerweile sind 22 Anträge in der Förderung, in denen die Teilnehmenden ein Jahr Zeit haben, durch projektvorbereitende Workshops, Auslandsaufenthalte und Gastaufenthalte der internationalen Partner in Deutschland Forschungsprojekte vorzubereiten.
Am 30. und 31. März 2023 fand unter Beteiligung von 29 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 17 Ländern Subsahara-Afrikas ein zweitägiger Workshop in Königswinter bei Bonn statt. Nach einer Begrüßung durch die Präsidentin der DFG, Professorin Dr. Katja Becker, die die steigende Relevanz wissenschaftlicher Kooperationen mit dem afrikanischen Kontinent betonte, berichtete Professorin Dr. Manuela de Allegri von der DFG-Forschungsgruppe „Klimawandel und Gesundheit in Afrika südlich der Sahara“. Diese Forschungsgruppe, an der Partner aus Burkina Faso und Kenia beteiligt sind, ist aus einer strategischen Förderaktivität der DFG im Bereich Public Health hervorgegangen. Anschließend stellten sich alle 22 geförderten Teams in vier thematischen Blöcken vor: One Health, Infectiology, Digital Technologies, Non-Communicable Diseases & Public Health. Ziel war es, Synergien zu finden und die Forschungsfragen breiter zu diskutieren. Eine Umfrage unter den Teilnehmenden zeigte, dass mit der Förderaktivität viele neue wissenschaftliche Kontakte geknüpft werden konnten. Insbesondere die Posterplattform bot hierfür trotz coronabedingter Einschränkungen sehr gute Austauschmöglichkeiten. „Exciting“, „inspiring“ und „eye-opening“ waren die am häufigsten gewählten Beschreibungen, mit denen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Statusworkshop und die gesamte Förderaktivität beschrieben.
Im Rahmen der zweistufigen Ausschreibung und des integrierten Status-Workshops konnten eine Vielzahl neuer Kooperationen zwischen deutschen und afrikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aufgebaut und die Voraussetzungen für gemeinsame Projektvorhaben geschaffen werden. Hierfür stehen die Förderinstrumente der DFG, insbesondere die Sachbeihilfe, zur Verfügung. Mithilfe des Förderinstruments „Kooperation mit Entwicklungsländern“ können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland auch Projektmittel für die ausländischen Mitantragstellerinnen und Mitantragsteller in Afrika beantragen.
Die 22 bewilligten Projekte zum Aufbau internationaler Kooperationen im Einzelnen
(in alphabetische Reihenfolge der Antragstellenden):
Genaue Hinweise für die relevanten Förderprogramme finden Sie unter:
Ansprechpersonen in der DFG-Geschäftsstelle: