Pressemitteilung Nr. 19 | 26. Mai 2020

DFG richtet 14 neue Schwerpunktprogramme ein

Themen von sensorintegrierenden Maschinenelementen über die Systemökologie von Böden bis zu den theoretischen Grundlagen von Deep Learning / Rund 85 Millionen Euro für drei Jahre

Themen von sensorintegrierenden Maschinenelementen über die Systemökologie von Böden bis zu den theoretischen Grundlagen von Deep Learning / Rund 85 Millionen Euro für drei Jahre

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 14 neue Schwerpunktprogramme (SPP) für das Jahr 2021 ein. Dies beschloss der Senat der DFG im schriftlichen Verfahren. Die ursprünglich für Ende März angesetzten Gremiensitzungen konnten wegen der Coronavirus-Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden, weshalb Entscheidungen gestaffelt und im schriftlichen Umlaufverfahren getroffen wurden. Die 14 neuen Verbünde, die aus 49 eingereichten Initiativen ausgewählt wurden, erhalten für zunächst drei Jahre insgesamt rund 85 Millionen Euro. Hinzu kommt eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten aus den Projekten.

Die nun bewilligten Programme decken die gesamte fachliche Breite in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Lebenswissenschaften und Naturwissenschaften ab. Ihr Themenspektrum reicht von sensorintegrierenden Maschinenelementen über die Systemökologie von Böden bis zu den theoretischen Grundlagen von Deep Learning und zur Replizierbarkeit in den Verhaltens-, Sozial- und Kognitionswissenschaften. Die Programme beschreiben jeweils das Oberthema des SPP. In den kommenden Monaten werden die Verbünde einzeln von der DFG ausgeschrieben, die anschließend die eingehenden Förderanträge auf ihre wissenschaftliche Qualität und ihren Beitrag zum jeweiligen Hauptthema prüfen wird.

In den Schwerpunktprogrammen sollen wissenschaftliche Grundlagen besonders aktueller oder sich gerade bildender Forschungsgebiete untersucht werden. Alle Programme sind stark interdisziplinär ausgerichtet und zeichnen sich durch den Einsatz innovativer Methoden aus. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein zentrales Element der SPP, darüber hinaus weisen alle neuen Verbünde ein Gleichstellungskonzept auf. Schwerpunktprogramme werden für sechs Jahre gefördert. Aktuell befinden sich insgesamt 99 SPP in der Förderung.

Die neuen Schwerpunktprogramme im Einzelnen
(geordnet nach Wissenschaftsbereichen und in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulen der Koordinatorinnen und Koordinatoren)

Geistes- und Sozialwissenschaften

  • „META-REP: Ein meta-wissenschaftliches Programm zur Analyse und Optimierung von Replizierbarkeit in den Verhaltens-, Sozial- und Kognitionswissenschaften“
    (Koordinator: Prof. Dr. Mario Gollwitzer, LMU München)

Ingenieurwissenschaften

  • „Gestaltung von Synergien in maßgeschneiderten Mischungen heterogener Pulver“
    (Koordinator: Prof. Dr.-Ing. Lutz Mädler, Universität Bremen)
  • „Maßgeschneiderte künstliche Minerale (EnAM) – ein geometallurgisches Werkzeug zum Recycling kritischer Elemente aus Reststoffströmen“
    (Koordinator: Prof. Dr.-Ing. Urs Peuker, TU Bergakademie Freiberg)
  • „Sensorintegrierende Maschinenelemente als Wegbereiter flächendeckender Digitalisierung“
    (Koordinator: Prof. Dr.-Ing. Karsten Stahl, TU München)
  • „Robuste Kopplung kontinuumsbiomechanischer In-silico-Modelle für aktive biologische Systeme als Vorstufe klinischer Applikationen – Co-Design von Modellierung, Numerik und Nutzbarkeit“
    (Koordinator: Prof. Oliver Röhrle, Ph.D., Universität Stuttgart)

Lebenswissenschaften

  • „Neue Konzepte der Virus-Wirt-Interaktion in Prokaryoten – von Einzelzellen zu mikrobiellen Gemeinschaften“
    (Koordinatorin: Prof. Dr. Julia Frunzke, Forschungszentrum Jülich)
  • „Ferroptose: Von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung“
    (Koordinator: Dr. Marcus Conrad, Helmholtz Zentrum München)
  • „Systemökologie von Böden – das Mikrobiom und die Randbedingungen modulieren die Energieentladung“
    (Koordinator: Prof. Dr. Sören Thiele-Bruhn, Universität Trier)
  • „Physik des Parasitismus“
    (Koordinator: Prof. Dr. Markus Engstler, Universität Würzburg)

Naturwissenschaften

  • „Maschinelles Lernen in der Verfahrenstechnik. Wissen trifft auf Daten: Interpretierbarkeit, Extrapolation, Verlässlichkeit, Vertrauen“
    (Koordinator: Prof. Dr.-Ing. Alexander Mitsos, RWTH Aachen)
  • „Energieeffiziente Leistungselektronik ‚GaNius‘“
    (Koordinatorin: Prof. Dr.-Ing. Sibylle Dieckerhoff, TU Berlin)
  • „Theoretische Grundlagen von Deep Learning“
    (Koordinatorin: Prof. Dr. Gitta Kutyniok, TU Berlin)
  • „Tropische Klimavariabilität und Korallenriffe. Von der Vergangenheit in die Zukunft – Ein Blick auf aktuelle Änderungsraten in ultrahoher Auflösung“
    (Koordinator: Dr. Thomas Felis, Universität Bremen)
  • „Integrierte Terahertz-Systeme mit neuartiger Funktionalität (INTEREST)“
    (Koordinator: Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer, Universität Wuppertal)

Weiterführende Informationen

Medienkontakt:

  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG,
    Tel. +49 228 885-2109,

Informationen erteilen auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren der neuen Schwerpunktprogramme.

Weitere Informationen zu DFG-Schwerpunktprogrammen unter: