Pressemitteilung Nr. 31 | 7. Juli 2021

Vier neue Mitglieder im Präsidium der DFG

Mitgliederversammlung wählt Karin Jacobs, Matthias Koenig, Peter H. Seeberger und Andreas Voßkuhle

Mitgliederversammlung wählt Karin Jacobs, Matthias Koenig, Peter H. Seeberger und Andreas Voßkuhle

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine neue Vizepräsidentin und drei neue Vizepräsidenten: Die Mitgliederversammlung der DFG wählte am Mittwoch, dem 7. Juli 2021, in ihrer Sitzung im Rahmen der DFG-Jahresversammlung die Experimentalphysikerin Professorin Dr. Karin Jacobs, den empirischen Makrosoziologen Professor Dr. Matthias Koenig, den Biochemiker Professor Dr. Peter H. Seeberger und den Staatswissenschaftler und ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Professor Dr. Andreas Voßkuhle in das Präsidium der größten Forschungs-
förderorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland. Mit der Wahl erweiterte die Mitgliederversammlung das Präsidium um eine Person. Aus dem Präsidium scheiden die Mathematikerin Professorin Dr. Marlis Hochbruck und der Rechtswissenschaftler Professor Dr. Wolfgang Schön aus sowie – im weiteren Verlauf des Jahres – der Chemiker Professor Dr. Roland A. Fischer.

Die neue Vizepräsidentin Karin Jacobs leitet den Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Universität des Saarlandes. Sie war von 2006 bis 2012 Mitglied des DFG-Senatsausschusses für die Sonderforschungsbereiche. Mit der DFG ist sie auch durch ihre Tätigkeiten als Koordinatorin eines DFG-Schwerpunktprogramms (2004–2010) und ihre Mitgliedschaft im Vorstand eines Sonderforschungsbereichs (seit 2013) bestens vertraut. Jacobs ist seit 2016 Mitglied des Wissenschaftsrates, dort Vorsitzende der Evaluationskommission, und seit 2017 Mitglied des Expertengremiums für die Exzellenzstrategie.

Matthias Koenig hat den Lehrstuhl für Empirische Makrosoziologie an der Universität Heidelberg inne. Er ist zudem Fellow am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften. Seit 2017 ist Koenig Mitglied des Auswahlausschusses des Heinz Maier-Leibnitz-Preises der DFG. Seine aktuell von der DFG finanzierten Forschungsprojekte befassen sich mit Migration und Integration sowie mit interreligiösen Beziehungen. Ferner ist er seit 2020 Vorstandsmitglied der Human Rights Section der American Sociological Association.

Peter H. Seeberger ist Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam sowie Professor für Organische Chemie an der Freien Universität Berlin. Er leitet Teilprojekte in mehreren Koordinierten Programmen der DFG. Seeberger ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, als Gründer und Co-Gründer mehrerer Start-up-Unternehmen bringt er seine Forschung in die Anwendung. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter zuletzt 2020 die Emil-Fischer-Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker.

Andreas Voßkuhle ist Direktor des Instituts für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Abt. I). Bis Juni 2020 war er Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Vorsitzender des Zweiten Senats. Zuvor war der Staatsrechtslehrer 2007 zum Rektor der Universität Freiburg gewählt worden. Dieses Amt hatte er von April bis Mai 2008 inne, als er zum Richter und Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts ernannt wurde. Seit 2007 ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, seit 2012 Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft und seit 2018 Mitglied der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften.

Nach den Wahlen wurden die ausscheidenden Präsidiumsmitglieder mit großer Anerkennung verabschiedet. Roland A. Fischer, seit 2016 Präsidiumsmitglied, leitet als zuständiger Vizepräsident für Chancengleichheit die AG „Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards“, zuletzt engagierte Fischer sich zudem für das Thema Diversität im Wissenschaftssystem. Er vertritt die DFG im Joint Committee mit ihrer chinesischen Partnerorganisation NSFC sowie im Governing Board von Science Europe. Zum Ende des Jahres 2021 stellt Fischer sein Amt auf eigenen Wunsch zur Verfügung.

Marlis Hochbruck widmete sich als Vizepräsidentin seit 2014 insbesondere der Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen. So leitete sie den Auswahlausschuss für den Heinz Maier-Leibnitz-Preis und engagierte sich bei strategischen Fragen des Senatsausschusses für die Graduiertenkollegs wie auch bei den regelmäßigen Treffen der Geförderten im Emmy Noether- und im Heisenberg-Programm. Zudem begleitete sie die Neu- und Fortentwicklung des Walter Benjamin-, Emmy Noether- und Heisenberg-Programms sowie die Gestaltung des Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“.

Wolfgang Schön, seit 2014 im Präsidium, begleitete als Vorsitzender der Satzungskommission die Novellierung der Satzung der DFG. Sein umfassendes rechtliches Wissen brachte er zudem bei zahlreichen Anlässen zu übergreifenden institutionellen Fragen der DFG ein. Nicht zuletzt trug er als ehemaliger Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) maßgeblich zur engen Zusammenarbeit von DFG und MPG in aktuellen Fragen von Wissenschaftssystem und -politik bei.

Zusammen mit der Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker, der neuen Vizepräsidentin Karin Jacobs und den drei neuen Vizepräsidenten Matthias Koenig, Peter H. Seeberger und Andreas Voßkuhle sowie dem im weiteren Verlauf des Jahres scheidenden Vizepräsidenten Roland A. Fischer gehören dem DFG-Präsidium der Molekularbiologe Professor Dr. Axel A. Brakhage, die Anglistische Literaturwissenschaftlerin Professorin Dr. Julika Griem, der Ingenieurwissenschaftler Professor Dr.-Ing. Hans Hasse, die Informatikerin Professorin Dr. Kerstin Schill sowie die Medizinerin Professorin Dr. Britta Siegmund als Vizepräsidentinnen und -präsidenten an. Der Präsident des Stifterverbandes, Professor Dr. Dr. Andreas Barner, gehört kraft Amtes dem Präsidium mit beratender Stimme an. Ebenfalls mit beratender Stimme nimmt DFG-Generalsekretärin Dr. Heide Ahrens an den Sitzungen des Präsidiums teil.

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