Pressemitteilung Nr. 33 | 18. August 2022

Erkenntnistransfer: DFG und Fraunhofer fördern erneut trilaterale Projekte

Sieben Projekte erhalten rund 5,2 Millionen Euro für drei Jahre / Unternehmen sollen früh an Innovationen aus Forschung partizipieren

Sieben Projekte erhalten rund 5,2 Millionen Euro für drei Jahre / Unternehmen sollen früh an Innovationen aus Forschung partizipieren

Zum vierten Mal fördern die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Fraunhofer-Gesellschaft trilaterale Projekte zum Transfer von Erkenntnissen aus DFG-geförderten Vorhaben in die Anwendung. Im Rahmen einer entsprechenden Ausschreibungsrunde wählten der Hauptausschuss der DFG sowie der Fraunhofer-Vorstand jetzt aus 14 eingereichten Anträgen sieben Projekte aus. Die neuen Projekte werden von DFG und Fraunhofer-Gesellschaft mit insgesamt rund 5,2 Millionen Euro gefördert, der Förderzeitraum erstreckt sich über je drei Jahre.

Im Rahmen der trilateralen Förderung arbeiten Hochschulen, Fraunhofer-Institute und Anwendungspartner zusammen. Die Projektpartner sollen dabei die Ergebnisse von DFG-geförderter Grundlagenforschung auf Basis eines gemeinsamen Arbeitsprogramms weiterentwickeln. Durch die trilateralen Projekte erhalten Unternehmen die Möglichkeit, schon früh an Innovationen aus der Forschung zu partizipieren. Dabei übernehmen die Fraunhofer-Experten die Federführung bei der Verwertung der Projektergebnisse gegenüber den Anwendungspartnern oder weiteren gewerblichen Interessenten. Im Gegenzug werden die Hochschulen mit einem festen Prozentsatz an den Erlösen beteiligt.

Auf die nunmehr vierte Ausschreibung hin wurden 28 Projektskizzen eingereicht, die gemäß den Kriterien für trilaterale Transferprojekte bewertet wurden. Ziel der Skizzenphase war es, diejenigen Projekte zu identifizieren, die den speziellen Ausschreibungskriterien entsprechen und somit zur Ausarbeitung eines Vollantrags aufgefordert werden sollten. Die sieben nun geförderten trilateralen Transferprojekte wurden aus 14 eingereichten Projektanträgen ausgewählt.

Die gemeinsame Initiative von DFG und Fraunhofer wurde 2018 ins Leben gerufen. In der ersten Ausschreibungsrunde wurden 2019 sieben trilaterale Transferprojekte bewilligt. 2020 kamen sechs weitere Projekte hinzu, 2021 fünf. Wegen der nach wie vor großen Nachfrage wurde die ursprünglich auf drei Ausschreibungen angelegte Initiative im Jahr 2020 um zwei weitere Ausschreibungen verlängert. Die fünfte Ausschreibung wurde am 30. Juni 2022 veröffentlicht.

Die sieben geförderten trilateralen Transferprojekte im Einzelnen
(in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulstandorte der DFG-Projektteile)

  • „Kompakte nanokristalline Weichmagnete mittels feldunterstütztem Sintern (NanoKompakt)“ (Projektleitung: Professor Dr.-Ing. Christoph Broeckmann, Institut für Anwendungstechnik Pulvermetallurgie und Keramik an der RWTH Aachen,
    Professor Dr.-Ing. Thomas Weißgärber, Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM), Dresden; Anwendungspartner: Magnetec GmbH, Langenselbold)
  • „Verbesserung der Robustheit von GaN-Leistungstransistoren durch neuartige GaN-Epi-Wafer mit verbesserter Wärmeabfuhr (RuggedGaN)“
    (Projektleitung: Professorin Dr.-Ing. Sibylle Dieckerhoff, TU Berlin, Dr.-Ing. Mihaela Wolf, Ferdinand-Braun-Institut gGmbH, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), Berlin, Dr. Andreas Graff, Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS), Halle; Anwendungspartner: AZUR SPACE Solar Power GmbH, Heilbronn)
  • „Dimethylfuran als nachhaltiges Folgeprodukt von 5-Hydroxymethylfurfural – Herstellung und Anwendungen eines biobasierten Lösungsmittels (DiMeFu)“ (Projektleitung: Professor Dr. Martin Muhler, Ruhr-Universität Bochum, Dr. Harald Strittmatter und Ferdinand Vogelgsang, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), Institutsteil Straubing; Anwendungspartner: AURO Pflanzenchemie AG, Braunschweig)
  • „Dünnschicht-Sensorsysteme für Führungsleisten zur Erfassung von Kräften, Temperaturen und Verschleiß bei Zerspanprozessen (Schichtsensorik)“
    (Projektleitung: Professor Dr.-Ing. Dirk Biermann, TU Dortmund, Professor Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST), Braunschweig; Anwendungspartner: BGTB GmbH, Dortmund, botek Präzisionsbohrtechnik GmbH, Riederich, TIBO Tiefbohrtechnik GmbH, Pfullingen)
  • „Maßgeschneiderte und verspannungsfreie SESAMs für faserbasierte Ultrakurzpulslaser (SesamUnstrained)“
    (Projektleitung: Professor Dr.-Ing. Franz Xaver Kärtner, Universität Hamburg,
    Dr. Steffen Breuer, Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, Berlin; Anwendungspartner: TOPTICA Photonics AG, Gräfelfing)
  • „Automatisches Labelling der Anatomien in großskaligen medizinischen Bilddatensätzen durch sElbst-überwachtes multimodales Lernen (LABEL)“ (Projektleitung: Professor Dr. Mattias Heinrich, Universität zu Lübeck, Dr. Stefan Heldmann, Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin (MEVIS), Bremen; Anwendungspartner: Philips Medical Systems Development and Manufacturing Centre (DMC) GmbH, Hamburg)
  • „Ultrakompakte bathymetrische Messsystemkette für die Erfassung flacher Gewässer (ACQUA-3D)“ (Projektleitung: Professor Dr. Uwe Sörgel, Universität Stuttgart,
    Professor Dr.-Ing. Alexander Reiterer, Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM), Freiburg; Anwendungspartner: EOMAP GmbH & Co. KG, Seefeld, GEO Group GmbH, Gunzenhausen)


Weiterführende Informationen

Aktuelle Ausschreibung DFG-Fraunhofer-Kooperation – Trilaterale Erkenntnistransferprojekte:

Weitere Informationen zu den trilateralen Transferprojekten von DFG und Fraunhofer:

Medienkontakt:

  • Benedikt Bastong
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    DFG
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  • Roman Möhlmann
    Bereichsleiter Wissenschaftskommunikation
    Fraunhofer-Gesellschaft
    Tel. +49 89 1205-1333

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