Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) startet die zweite Nachwuchsakademie zum Thema „Agrarökosystemforschung und Pflanzenproduktion“.
Agrarökosysteme stehen angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und der damit verbundenen steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Bioenergie, der Ressourcenverknappung, dem Rückgang der Biodiversität sowie dem Klimawandel verstärkt im gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Spannungsfeld. Zur Lösung der komplexen Zielkonflikte müssen dringend maßgeschneiderte Strategien in Abhängigkeit von Klima und Standortbedingungen, sozialem Umfeld sowie wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen entwickelt werden, die sich auf spezifische Landschaften und Regionen richten und deren Ökosystemleistungen einbeziehen. Gefordert sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über ihre eigene engere Expertise in einem der nachfolgend aufgeführten Fachgebiete hinaus ein Verständnis für diese (agrar-)ökosystemaren Zusammenhänge mitbringen.
Mit der Nachwuchsakademie sollen besonders qualifizierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zum Beispiel den Bodenwissenschaften, der Rhizosphärenforschung, dem Pflanzenbau, der Pflanzenernährung, -physiologie und -züchtung, der Agrartechnik, der Phytomedizin, der (Agrar-)Systemmodellierung und Statistik, der Agrarökologie, -soziologie und -ökonomie oder der Agrarlandschaftsforschung für die Ausarbeitung von grundlagenorientierten Forschungsanträgen mit einer in der Regel zweijährigen Laufzeit gewonnen werden.
Initiiert von Mitgliedern der DFG-Senatskommission für Agrarökosystemforschung bietet die Nachwuchsakademie diesem Personenkreis die Chance, durch erfahrene Expertinnen und Experten aus den oben genannten Fachgebieten als Mentoren auf die spezifischen Anforderungen einer ersten eigenen Drittmitteleinwerbung vorbereitet zu werden. In einem weiteren Schritt werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die eigenständige Durchführung von in der Regel zweijährigen Forschungsprojekten und an die erste Projektleitung herangeführt. Ziel der Nachwuchsakademie ist auch die Netzwerkbildung innerhalb der eigenen Community und mit etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Sie bietet die Möglichkeit zum Informationsaustausch über das eigene Fachgebiet hinaus, um disziplinäre Anträge in einen interdisziplinären Kontext zu setzen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über die Förder- und Karrieremöglichkeiten und die Arbeit der DFG informiert zu werden.
Ablauf und Bewerbung der Nachwuchsakademie
Die geplante Nachwuchsakademie hat eine Gesamtlaufzeit von zwei Jahren.
Phase I
Der Ablauf sieht vor, dass sich interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zunächst mit einer Projektskizze für ein Forschungsprojekt mit in der Regel zweijähriger Laufzeit für die Teilnahme an der Nachwuchsakademie bewerben. Aus diesem Kreis werden circa 20 Personen ausgewählt. Die erste Phase der Nachwuchsakademie findet im Frühjahr 2018 statt. Im Laufe der Woche stellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Projektskizzen vor und diskutieren sie mit erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Vorbereitung von Vollanträgen. Ferner besteht die Gelegenheit, mit diesem Personenkreis anhand ausgewählter Beispiele über Probleme, Schwierigkeiten und Herausforderungen bei der Projektentwicklung, zum Beispiel der Standort- und Probenauswahl, über konzeptionelle Herangehensweisen, die Aufstellung eines realistischen Arbeitsprogramms sowie über möglicher „Pitfalls“ und „Highlights“ zu diskutieren. Diese Diskussionsrunden sollen auch zur Netzwerkbildung beitragen.
Phase II
In der zweiten Phase wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Nachwuchsakademie die Möglichkeit gegeben, ihren im Regelfall auf zwei Jahre und im Volumen begrenzten Antrag auf Mittel zur Durchführung eines ersten Projekts bei der DFG einzureichen und im Rahmen eines Antragskolloquiums einem Gutachtergremium vorzustellen. Dieser Projektantrag soll den Einstieg in eine Forschungsthematik ermöglichen und die Beteiligten in die Lage versetzen, einen Folgeantrag bei der DFG für die weitergehende Bearbeitung der Thematik zu stellen. Im Anschluss an das Antragskolloquium spricht das Gutachtergremium eine Förderempfehlung an die DFG-Gremien aus. Zugrunde gelegt werden die für DFG-Anträge üblichen Begutachtungskriterien unter besonderer Berücksichtigung der Regeln für Erstantragstellende.
Phase III
Ein zweitägiger Workshop soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Nachwuchsakademie bei der Durchführung der Projekte beraten und unterstützen. Darüber hinaus soll diese Veranstaltung auch zur Netzwerkbildung beitragen.
Bewerbung auf Teilnahme an der Nachwuchsakademie
Bewerberinnen und Bewerber aus den oben genannten Fachgebieten sollten kurz vor der Promotion stehen oder ihre Promotion in den vergangenen sechs Jahren abgeschlossen haben.
Interessierte bewerben sich bitte mit:
Bewerbungsschluss ist der 15. Oktober 2017.
Aus den Bewerberinnen und Bewerbern werden in einem Begutachtungsverfahren circa 20 Personen für die Teilnahme ausgewählt. Die Auswahl erfolgt auf der Grundlage der wissenschaftlichen Qualität des Forschungsvorhabens sowie den bisher erbrachten wissenschaftlichen Leistungen der Bewerberinnen und Bewerber (Studienleistungen, Empfehlungsschreiben, Promotionsnote, Publikationen).
Über die Einladung zur Nachwuchsakademie Phase I wird bis Mitte November 2017 informiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen für ihre Fahrtkosten selbst auf (Eigenanteil). Unterkunft und Verpflegung werden übernommen.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen sind auf der Webseite der Nachwuchsakademie „Agrarökosystemforschung und Pflanzenproduktion“ zu finden unter:
Das Gesamtdokument der Projektskizze für die erste Phase im pdf-Format senden Sie bitte an:
Für die Ausarbeitung der Anträge der zweiten Phase gelten die für Anträge auf Sachbeihilfen verbindlichen Vorgaben der DFG, insbesondere der Leitfaden zur Antragstellung für Sachbeihilfen (DFG-Merkblatt 50.01):
Das elan-Portal der DFG zur Einreichung der Anträge der zweiten Phase finden Sie unter:
Fachliche Fragen beantwortet die Leiterin der Nachwuchsakademie:
Bei organisatorischen Fragen wenden Sie sich bitte an:
Bitte informieren Sie sich zur Antragsberechtigung unter
Auskunft dazu sowie zu weiteren formalen Fragen erteilt Ihnen bei der DFG: