„Einigen wenigen Spitzenforschern viel Geld auch ohne Anträge fest zusagen, vielleicht in Form eines Preises“ – damit wollte der damalige DFG-Präsident Professor Eugen Seibold ein sichtbares Zeichen für die Förderung von herausragenden Wissenschaftler*innen in Deutschland setzen. Seibolds Initiative fand Anklang: 1985 führten der Bund und die Länder das Leibniz-Programm ein und beauftragten die DFG mit seiner Durchführung.
„Was mit Eugen Seibolds Idee begann, ist längst eine einzigartige Fördermöglichkeit für die Spitzenforschung in Deutschland geworden. Wir zeichnen im Leibniz-Programm besonders hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre bisherigen Arbeiten aus – und schaffen zugleich die bestmöglichen Voraussetzungen für ihre kommenden Forschungen auf weiterhin höchstem Niveau“, unterstreicht der heutige DFG-Präsident Professor Dr. Peter Strohschneider zum Jubiläum. „Der Leibniz-Preis ist der renommierteste Forschungsförderpreis in Deutschland mit weiter Strahlkraft in die ganze Welt. Nicht weniger aber ist er die sichtbarste Würdigung des wissenschaftlichen Individuums, auf dessen Ideenreichtum und Neugier aller Erkenntnisgewinn beruht und dem unser besonderer Einsatz gelten muss“, so Strohschneider.
Seit der Einführung des Programms sind insgesamt 328 Leibniz-Preise verliehen worden. Die Verleihung erfolgt auf Vorschläge aus der Wissenschaft und nach internationalen Begutachtungen, die in einen Preisvorschlag des zuständigen Nominierungsausschusses münden, über den schließlich der Hauptausschuss der DFG entscheidet. Nachdem in den ersten Jahren bis zu zwölf Auszeichnungen vergeben wurden, können seit einiger Zeit pro Jahr bis zu zehn Preise verliehen werden. Das Preisgeld wurde über die Jahre deutlich erhöht, von anfangs 1,5 Millionen Mark auf heute in der Regel 2,5 Millionen Euro. Da der Preis in Ausnahmefällen auch geteilt werden kann, ist die Zahl der Ausgezeichneten höher als die der Preise: Insgesamt haben bislang 354 Nominierte den Leibniz-Preis erhalten, 312 Wissenschaftler und 42 Wissenschaftlerinnen. Sieben von ihnen haben danach für ihre bereits mit dem Leibniz-Preis ausgezeichneten Forschungen auch den Nobelpreis erhalten.
Seinen Träger*innen bringt der Preis neben dem hohen Renommee und Preisgeld vor allem die Möglichkeit ein, diese Mittel allein nach ihren Vorstellungen und ohne administrativen Aufwand für ihre weiteren Forschungen zu nutzen. Diese für die Verwendung öffentlicher Mittel ungewöhnliche Freiheit bezeichnete schon bei der ersten Preisverleihung 1986 der damalige DFG-Präsident Professor Dr. Hubert Markl als „märchenhafte Freiheit“.