Indisch-Deutsche Internationale Graduiertenkollegs
(03.02.22) Seit vielen Jahren fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinsam mit dem indischen Department of Science and Technology (DST) gemeinsame Forschungsprojekte. Die Organisationen leisten damit einen wichtigen Beitrag zur internationalen Vernetzung zwischen den Communities. Es ist ein Zeichen des Erfolgs dieser Förderaktivitäten, dass Forschende sich in letzter Zeit vermehrt mit der Frage an die Förderorganisationen gewandt haben, ob nicht auch Programme für größere Konsortien aufgestellt werden könnten.
Die Antwort der DFG und des DST ist die Ermöglichung deutsch-indischer Anträge im Programm „Internationale Graduiertenkollegs“ (IGK, auf englisch: IRTG).
Indisch-deutsche IGKs werden typischerweise von je einer indischen und einer deutschen Hochschule getragen und vereinen innovative Forschung mit strukturierten Promotionen hochqualifizierter Doktorandinnen und Doktoranden. Als bilaterale, von ausgewiesenen Forschenden eingerichtete Kooperationsprojekte fördern IGKs die internationale Kooperation durch gemeinsame Forschung und gemeinsame Trainings- und Qualifikationsmaßnahmen für den wissenschaftlichen Nachwuchs. IGKs haben eine Laufzeit von neun Jahren, verteilt auf zwei Förderperioden mit einer Zwischenevaluation. Üblicherweise arbeiten zu einem gegebenen Zeitpunkt zwischen 20 und 30 Promovierende in einem IGK, wobei mehrere Kohorten ein IGK durchlaufen.
Ein zentraler Bestandteil der IGKs sind mehrmonatige Forschungsaufenthalte der Promovierenden in der jeweiligen Partnerinstitution. Ein weiterer Bestandteil ist die gemeinsame Betreuung: Jeder und jede Promovierende wird von Expertinnen und Experten beider Länder betreut.
„Nach der langen, erfolgreichen und herzlichen Zusammenarbeit zwischen DST und DFG ist dieses Programm für uns der logische nächste Schritt.“ Matthias Kiesselbach, Leiter des DFG-Indienbüros, ist guter Dinge. „Wir wissen aus unserer Erfahrung mit dem IGK-Programm, dass in IGKs nicht nur hervorragende Doktorarbeiten und andere Publikationen entstehen. IGKs stärken auch die Beziehungen zwischen den beteiligten Ländern. Forschende, die innerhalb eines indisch-deutschen IGK promoviert haben, werden immer Brücken zwischen den beiden Ländern sein.“
Für IGK-Antragsskizzen wird es im Jahr zwei Einreichungsfristen geben, eine am 1. Februar und eine am 1. August. Im Fall einer positiv bewerteten Antragsskizze werden die antragsstellenden Institutionen zur Einreichung eines Vollantrags eingeladen. Interessierte Forschende und Institutionen finden alle Details zum Programm in der Information für die Wissenschaft Nr. 9 / 2022. Natürlich steht bei Informationsbedarf auch das Indienbüro der DFG sowie die International Division des DST bereit.