Zusammenarbeit in Afrika und Nahost

Der Regionalbereich Afrika/Nahost umfasst alle Länder Afrikas, die arabische Halbinsel sowie Israel und seine Anrainerstaaten. Gegenüber den regionalen Partnerorganisationen vertritt der Regionalbereich die Belange der DFG und unterstützt wissenschaftliche Kooperationen zwischen Wissenschaftler*innen aus Deutschland und der Region.

Neben dem Aufbau und der Pflege bilateraler Beziehungen zu strategischen Partnerinnen und Partnern engagiert sich der Regionalbereich insbesondere in wissenschaftlichen afrikanischen Netzwerken.

Aktuelle Nachrichten

Der Regionalbereich auf einen Blick

Der Regionalbereich Afrika/Nahost befasst sich mit der Gestaltung und Pflege optimaler Rahmenbedingungen für Forschungskooperationen zwischen Wissenschaftler*innen aus Deutschland und der Region Afrika/Nahost. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Capacity Building von Wissenschaftssystemen in der Region. Damit unterstützt die DFG auch Personen in frühen wissenschaftlichen Karrierephasen als herausragende Ressource Afrikas. Im Rahmen Deutschland-bezogener Forschungsbiographien können so fruchtbare Beziehungen zwischen den wissenschaftlichen Communities in Afrika und Deutschland entstehen.

Neben der Bereitstellung von Informationen für Wissenschaftler*innen aus Deutschland, die an einer Kooperation mit Partner*innen in der Region interessiert sind, berät der Regionalbereich auch bei entsprechenden Anfragen aus dem Ausland.

Sich eröffnende wissenschaftliche Kooperationschancen in dieser heterogenen und sich rasch entwickelnden Region werden möglichst frühzeitig erkannt und gemeinsam mit Partnerorganisationen in der Region angestoßen und unterstützt.

TWAS-DFG Cooperation Visits Programme

Seit 2010 fördert die DFG gemeinsam mit TWAS (The World Academy of Sciences for the Advancement of Science in Developing Countries) jährlich bis zu 50 Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen aus Afrika südlich der Sahara (SSA) mit einem dreimonatigen Forschungsaufenthalt an einer Forschungseinrichtung in Deutschland. Bewerben können sich Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen bis zu fünf Jahre nach der Promotion, sofern sie an einer afrikanischen Institution forschen.

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Seit dem Jahr 2024 gibt es auch Förderung für die nördlichen Länder in Afrika wie: Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko und Tunesien.  

Deutsch-afrikanische Kooperationsprojekte in der Infektiologie

Seit 2008 führt die DFG jährlich die Ausschreibung „Deutsch-afrikanische Kooperationsprojekte in der Infektiologie“ durch. Ziel der Förderung ist die partnerschaftliche Erforschung vernachlässigter Infektionskrankheiten einschließlich ihrer sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Neben der intellektuellen Gleichgewichtigkeit der Projekte sind überzeugende Konzepte zur Ausbildung von Personen in frühen wissenschaftlichen Karrierephasen sowie zum Aufbau nachhaltiger Forschungsmöglichkeiten in Afrika Voraussetzung für die Förderung. Projektvorschläge werden zunächst als Skizzen eingereicht, besonders vielversprechende Ideen werden zur Vollantragstellung aufgefordert. Für geförderte Projekte werden regelmäßige Kolloquien im Wechsel in einem afrikanischen Land und in Deutschland durchgeführt.

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Point Sud

Die strategische Fördermaßnahme "Programme Point Sud" wurde 2009 als Pilotprojekt zur Förderung von geistes- und sozialwissenschaftlicher Afrikaforschung in Deutschland initiiert. Ausgangspunkt für die Aktivitäten ist die Forschungseinrichtung "Point Sud - Centre de recherche sur le savoir local" in Bamako, Mali, sowie das von ihr etablierte Netzwerk Point Sud, dem verschiedene weitere Partner-Forschungseinrichtungen in afrikanischen Ländern angehören. Das "Programme Point Sud" bietet den Rahmen für forschungsbezogene Vernetzungsaktivitäten der deutschen Afrikaforschung mit verschiedenen Partner*innen in Afrika und wird jährlich ausgeschrieben.

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Deutsch-Israelische Projektkooperation (DIP)

Das Exzellenzprogramm Deutsch-Israelische-Projektkooperation (DIP) wurde 1997 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingerichtet, um innovative deutsch-israelische Kooperationsprojekte in allen Wissenschaftsbereichen zu fördern.

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TWAS-DFG Cooperation Visits Programme

Ab dem Jahr 2024 fördert die DFG gemeinsam mit TWAS (The World Academy of Sciences for the Advancement of Science in Developing Countries) zum ersten Mal in einer Pilot-Ausschreibung 25  Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen aus verschiedenen Ländern der MENA Region mit einem dreimonatigen Forschungsaufenthalt an einer Forschungseinrichtung in Deutschland. Bewerben können sich Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen bis zu fünf Jahre nach der Promotion, sofern sie an einer  Institution in folgenden Ländern: Ägypten, Algerien, Irak, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Oman, Palästina (Westjordanland und Gazastreifen), Arabische Republik Syrien, Tunesien und Jemen forschen.

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Nahostkooperation

Im Rahmen der Nahostkooperation unterstützt die DFG deutsch-israelische Kooperationsprojekte (bilaterale Projekte), in die auch weitere Wissenschaftler*innen aus Palästina oder den Nachbarländern Israels (Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien) eingebunden sein können (trilaterale Projekte).

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Science Granting Councils Initiative in Sub-Saharan Africa (SGCI)

Die Science Granting Councils Initiative in Sub-Saharan Africa (SGCI) ist eine im Jahr 2015 gegründete Initiative, die durch gemeinsamen Kapazitätsaufbau und abgestimmtes Förderhandeln eine Stärkung der derzeit 17 beteiligten Science Granting Councils (SGC) in Subsahara Afrika anstrebt. Auf diese Weise sollen Forschung und Politik unterstützt und damit die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Region gefördert werden.

Bereits seit mehreren Jahren begleitet die DFG die SGCI inhaltlich im Rahmen von Vorträgen bei SGCI-Jahrestreffen, wissenschaftlichen Symposien sowie der Ausrichtung von wissenschaftsadministrativen und wissenschaftspolitischen Workshops. Seit November 2019 zählt die DFG zu den Förderern der SGCI und unterstützt dabei insbesondere den Ausbau netzwerkbildender Maßnahmen zu gemeinsamen, regionalen Ausschreibungen wissenschaftlicher Projektförderungen.

Im Rahmen einer erneuerten Partnerschaftsvereinbarung über einen Dreijahreszeitraum von 2023-2025 werden folgende Arbeitsbereiche adressiert:

  1. Stärkung der Kapazitäten der SGCs im Forschungsmanagement und Aufbau wirksamer Kontrollmechanismen
  2. Unterstützung und Kapazitätsausbau der SGCs bei der bi- und multilateralen Forschungsförderung, sowie bei der Zusammenarbeit mit SGCs außerhalb des Kontinents
  3. Unterstützung der SGCs bei der Berücksichtigung von Gleichstellungs-, Diversitäts- und Inklusionsaspekten in der Forschungsförderung

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Conseil Africain et Malgache pour l’Enseignement Supérieur (CAMES)

Der Conseil Africain et Malgache pour l’Enseignement Supérieur (CAMES) vereint 19 frankophon geprägte, afrikanische Mitgliedstaaten und etabliert verbindliche Qualitätsstandards für deren Hochschul- und Wissenschaftssysteme. Zwölf thematische Forschungsprogramme sollen die Forschung in den Mitgliedsländern stärken und sie zu einem Motor für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung machen. Die Vertreterinnen und Vertreter dieser Programme treffen sich zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung in zweijährigen Abständen im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung (Journées Scientifiques du CAMES). Da sich auf diesen Tagungen Erstkontakte für Forschungskooperationen mit Kolleginnen und Kollegen aus der Region knüpfen lassen, nahmen 2019 und zuletzt 2021 auch Wissenschaftler*innen aus Deutschland teil. Mit gemeinsam organisierten Veranstaltungen werden CAMES und DFG auch zukünftig auf dieses Potenzial aufbauen, um die gegenseitige Sichtbarkeit zu fördern und die Zugänglichkeit zu den beteiligten Wissenschaftsräume zu erhöhen.

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Next Einstein Forum (NEF)

Das Next-Einstein-Forum (NEF) hat sich als alle zwei Jahre tagendes panafrikanisches Forum etabliert und strebt regionale Wirkung an, indem es Akteure aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft fast aller afrikanischen Staaten zum Dialog zusammenbringt. Hier werden Wissenschaft und Forschung als zentrale Elemente einer globalen Entwicklung positioniert.

Die DFG arbeitet seit dem ersten NEF Global Gathering im Jahr 2016 eng mit dem NEF zusammen. Über ihren aktiven Mitglieds-Status im Wissenschaftlichen Programmkomitee und offizielle Partnerschaften gestaltet die DFG das NEF inhaltlich und strategisch mit. Der damalige DFG-Präsident Prof. Strohschneider nahm in den Jahren 2016 und 2018 aktiv am Programm der NEF Global Gatherings teil. Eine Teilnahme von DFG-Präsidentin Prof. Becker musste im Jahre 2020 wegen der Covid-19 Pandemie abgesagt werden. Darüber hinaus veranstaltete die DFG gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen vor Ort mehrere offizielle Side-Events der NEF Global Gatherings.

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Fachbezogene Ausschreibungen zur deutsch-subsaharischen Vernetzung

Seit 2016 baut die DFG im Rahmen einer trilateralen Initiative mit ihren Partnerorganisationen in Mosambik und Sambia die Vernetzung von Wissenschaftler*innen in Subsahara-Afrika und Deutschland aus. Erste fachbezogene Symposien, die Wissenschaftler*innen aus Mosambik, Sambia, Deutschland und weiteren Ländern im südlichen Afrika zusammenführten, mündeten in kofinanzierte bi- und trilaterale Projekt¬förderungen im Rahmen gemeinsamer Ausschreibungen.

Aufgrund des wachsenden Kooperationsinteresses und pandemiebedingter Einschränkungen wurde das Format dieser trilateralen Initiative zuletzt den neuen Realitäten internationaler Kooperationen angepasst. Nun laden zweistufige themenspezifische Ausschreibungen Wissenschaftler*innen aus ganz Subsahara-Afrika und Deutschland in einem ersten Schritt zur Einreichung von Postern ein. Auf einer Plattform erhalten sie dann die Möglichkeit, sich auf Basis der Poster mit den Expertisen und Projektideen der anderen Teilnehmer*innen vertraut zu machen, sich miteinander zu vernetzen und anschließend, in einem zweiten Schritt, Anträge zum Aufbau internationaler Kooperationen bei der DFG einzureichen. Ziel ist die Vernetzung und der wissenschaftliche Austausch von Wissenschaftler*innen in Subsahara-Afrika und Deutschland, um mögliche Schnittstellen für bi- oder multilaterale Forschungskooperationen zu finden und deren Ausarbeitung zu unterstützen.

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