Information für die Wissenschaft Nr. 35 | 27. Mai 2019

DFG veröffentlicht Evaluationsstudie der Prognos AG sowie die Empfehlungen der Kommission des AWBI zur Weiterentwicklung des Programms „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ (FID)

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 22. Mai 2019 eine Evaluationsstudie der Prognos AG sowie die Empfehlungen der Kommission des Ausschusses für Wissenschaftliche Bibliotheken und Informationssysteme (AWBI) zur Weiterentwicklung des Programms „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ (FID) veröffentlicht.

Die DFG fördert seit 2014 mit dem Förderprogramm FID den Aufbau von Fachinformationsdiensten als überregionale, leistungsfähige und nutzungsorientierte Informationsinfrastrukturen für die Wissenschaften. Als Weiterentwicklung des früheren Systems der Sondersammelgebiete (SSG) verfolgt das Förderprogramm das Ziel, eine am Bedarf der Wissenschaften orientierte und moderne Informationsversorgung als wesentliche Voraussetzung für exzellente Forschung zu gewährleisten. Um die Strukturen und den Erfolg der Umsetzung des Programms sowie die Wirkung und die Akzeptanz der Angebote bei den Fachcommunities zu erfassen, hat die DFG die Prognos AG mit der Evaluierung des Förderprogramms beauftragt.

In der Evaluation wurden sowohl die Perspektiven der FID selbst, der das Angebot nutzenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch der wissenschaftlichen Bibliotheken als Multiplikatoren für die Dissemination und Weiterentwicklung der FID-Dienstleistungen berücksichtigt. Themenschwerpunkte der Studie sind die Entwicklung von Strategien der FID zur Abdeckung des Spezialbedarfs, Aufbau und Pflege komfortabler Nachweis- und Recherchesysteme, Bereitstellung digitaler Medien sowie Austausch mit anderen FID, Zufriedenheit der Nutzenden, Qualität der Versorgung und Kontakt mit den Nutzenden.

Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Studie nahm die vom AWBI eingesetzte Kommission zur Evaluierung des Programms eine Bewertung des Förderprogramms vor und leitete über die Schlussfolgerungen der Studie hinaus ihre Empfehlungen für die weitere Programmentwicklung ab. Diese Handlungsempfehlungen stellen eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung des Programms dar. Diesen Empfehlungen hat das Präsidium der DFG in seiner Sitzung am 27. März 2019 zugestimmt und den AWBI beauftragt, einen Vorschlag für die konkrete Umsetzung zu entwickeln.

Herausforderungen für die Programmweiterentwicklung betreffen aus Sicht der Kommission sowohl die Ebene der einzelnen FID als auch das Zusammenwirken der FID untereinander. Die Empfehlungen richten sich entlang dieser Herausforderungen aus und beinhalten beispielsweise die Entwicklung eines angemessenen Instrumentariums zur Nutzungsanalyse und Evaluation der Leistungsfähigkeit der einzelnen FID. Bezogen auf das Zusammenwirken der FID empfiehlt die Kommission, die Förderung der FID als Förderung einer Gesamtstruktur weiterzuentwickeln und Maßnahmen zu ergreifen, die auf eine Interoperabilität der Angebote, die Vernetzung der Fachinformationsdienste, den Wissenstransfer und die Nachnutzung von Erfahrungen und Technologien abzielen. Das große Desiderat auf wissenschaftspolitischer Ebene betrifft die Frage einer nachhaltigen Finanzierungsperspektive für die Aufgaben von Fachinformationsdiensten, die zu fachspezifischen Daueraufgaben einer überregionalen Informationsversorgung gehören.

Die Weiterentwicklung des FID-Programms wird im Oktober 2019 vom AWBI diskutiert werden. Darüber hinaus wird sich die DFG systematisch und mit Blick auf das gesamte Förderhandeln mit der grundsätzlichen Frage von längerfristigen Finanzierungsoptionen beschäftigen.

Neben dem FID-Programm fördert die DFG im Bereich der Wissenschaftlichen Literaturversorgungs- und Informationssysteme Projekte an wissenschaftlichen Einrichtungen, insbesondere Service- und Informationseinrichtungen in Deutschland. Förderziel ist der Aufbau leistungsfähiger Informationssysteme für die Forschung unter überregionalen Gesichtspunkten.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zur Studie und den Empfehlungen finden Sie unter:

Detailinformationen zum Förderprogramm „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ (FID) finden Sie hier:

Ansprechpartnerinnen in der DFG-Geschäftsstelle:

  • Dr. Michaela Bilic-Merdes,
    Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme,
    Tel. +49 228 885-2857,
  • Dr. Annette Doll,
    Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme,
    Tel. +49 228 885-2201,

Hinweis:

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