Prof. Dr. Fabian Theis - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2023

Prof. Dr. Fabian Theis

Prof. Dr. Fabian Theis

© DFG / David Ausserhofer

Bio- und Medizininformatik, Helmholtz Zentrum München und Technische Universität München

Für seine Pionierarbeiten in der Analyse, Modellierung und Interpretation genomischer Daten erhält Fabian Theis den Leibniz-Preis. Der Mathematiker, Physiker und Bioinformatiker hat neue Methoden zur biomedizinischen Datenanalyse entwickelt, insbesondere für die Einzelzell-Genomik. Zu den jüngsten Entwicklungen der genomischen Revolution gehören Methoden zur RNA-Sequenzierung einzelner Zellen in großen Pools. Theis hat dafür auf der Basis von Methoden der künstlichen Intelligenz Software-Pakete entwickelt, mithilfe derer aus diesen Daten tiefgreifende biomedizinische Einsichten gewonnen werden können. Er wendet dies etwa zum besseren Verständnis der Entwicklungspfade von Zellen, einer verbesserten medizinischen Diagnostik, Risikoermittlung und Therapieentwicklung oder aktuell auch zur Untersuchung der zellulären Veränderungen nach einer SARS-CoV-2-Infektion an. Im Human Cell Atlas-Projekt, einer weltweiten Initiative zur Erstellung einer Referenzkarte aller menschlichen Zelltypen, co-koordiniert Theis das Human Lung Cell Atlas-Projekt. Dieses zielt darauf ab, Zellen zu identifizieren, die für die Entstehung von Lungenkrankheiten wie etwa Asthma relevant sind.

Fabian Theis studierte Mathematik und Physik und wurde 2002 an der Universität Regensburg in Biophysik und 2003 an der Universität Granada, Spanien, in Computerwissenschaften promoviert. Nach nationalen und internationalen Stationen als Visiting Researcher, Postdoc und Gruppenleiter erhielt er 2009 einen Ruf an die TU München. Seit 2013 ist Theis zudem Direktor des Instituts für Computational Biology am Helmholtz Zentrum München. 2006 erhielt er den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG, 2010 einen ERC Starting Grant. 2022 wurde er mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet und als Mitglied in die European Molecular Biology Organization aufgenommen.

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GEPRIS

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