Für seine fundamentalen Beiträge zur von starken Lichtfeldern getriebenen Elektronendynamik und der Nutzung von optischen Wellenformen von Laserpulsen, um Elektronen im Vakuum und in Festkörpern und an Festkörperoberflächen zu untersuchen, wird dem Physiker Peter Hommelhoff der Leibniz-Preis zuerkannt. Die Elektronendynamik in Atomen und Molekülen findet typischerweise auf einer Zeitskala statt, die in der Größenordnung mehrerer 100 Attosekunden liegt – das ist ein Zeitbereich, der erst seit etwa 15 Jahren experimentell zugänglich ist. Hier knüpfen Hommelhoffs Forschungen an, denn er konnte Methoden entwickeln, die zur Kontrolle der Elektronendynamik mit Lichtfeldern auf der Attosekunden-Zeitskala beigetragen haben. Damit lieferte er grundlegende Beiträge zum Verständnis der Elektronendynamik in starken Feldern. Seine Arbeiten auf diesem Gebiet, mit denen er schon als Postdoktorand begann, begründeten ein neues Forschungsfeld: die Laserbeschleunigung von Elektronen an photonischen Strukturen. Dieses dehnte Hommelhoff zuletzt auch auf die Untersuchung von Ladungsträgerdynamiken in Festkörpern aus.
Hommelhoff wurde 2002 an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Physik promoviert, kurz darauf wechselte er als Postdoc nach Stanford. 2007 kehrte er nach Deutschland zurück, leitete zunächst eine Max-Planck-Forschungsgruppe in Garching, habilitierte sich 2012 in München und wurde im gleichen Jahr an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg berufen. Hommelhoff ist zudem Fellow am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, ebenfalls in Erlangen. Er erhielt einen ERC Advanced Grant. Zusammen mit einem Kollegen aus Stanford leitet er das mit fast 20 Millionen US-Dollar geförderte Projekt ACHIP (Accelerator on a Chip International Project).