Prof. Dr. Mischa Meier
© Mischa Meier
Der Leibniz-Preis für Mischa Meier würdigt dessen bahnbrechende Arbeiten zur Geschichte der Spätantike, mit denen er das Feld der Alten Geschichte und benachbarter Disziplinen national und international nachhaltig geprägt hat. Meiers Studien haben wesentlich zu einem neuen, differenzierteren Verständnis der sogenannten „langen“ Spätantike beigetragen, also der Zeit etwa vom 3. bis 8. Jahrhundert nach Christus. Diese Epoche umfasste weit mehr als den Untergang Roms. Sie war geprägt durch das Neben- und Gegeneinander konkurrierender Imperien, den parallelen Aufstieg unterschiedlicher monotheistischer Religionen, Erfahrungen von Umweltkatastrophen und Pandemien sowie erheblichen Migrationsbewegungen. Meier entfaltete dieses neue Bild der Spätantike erstmals in seinem grundlegenden Buch „Das andere Zeitalter Justinians“ (2003). Im Anschluss widmete sich Meier der Völkerwanderung, der Pest, dem Fall Roms im Jahr 410 und dem spätrömischen Kaiser Anastasius. In diesen Studien verknüpft Meier in maßstabsetzender Weise methodische Ansätze aus verschiedenen Disziplinen und konnte so oftmals die Modellhaftigkeit seiner Gegenstände auch für das Verständnis unsere Gegenwart sichtbar machen.
Seine wissenschaftliche Laufbahn begann Mischa Meier im Jahr 1998 mit der Promotion an der Universität Bochum. Er habilitierte sich 2002 an der Universität Bielefeld; seine dort eingereichte Arbeit wurde damals als beste historische Habilitationsschrift ausgezeichnet. Seit 2004 ist er Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen, die er seither zu einem international anerkannten und hochproduktiven Zentrum der Spätantikeforschung ausgebaut hat.
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© Uni Tübingen/Valentin Marquardt