Bereits in seiner Promotion „Reporter-Streifzüge. Metropolitane Nachrichtenkultur und die Wahrnehmung der Welt 1870–1918“, in der er vergleichend für Nordamerika und Westeuropa die Genese eines neuen literarischen Journalismus analysierte, bewies Michael Homberg sein Geschick für transnationale und interkulturelle Fragestellungen. Diese Kompetenz hat er mit seinen Forschungen zur Globalisierung der Arbeitswelten in der Computerindustrie in Indien, den USA und Deutschland noch weiter ausgebaut. Darin wird die Rolle Indiens – etwa bei der erfolgreichen Ausbildung von Programmierern und IT-Experten – aus einer Kombination von politischen Entscheidungen und kulturellen Dispositionen erklärt und die Entwicklung der modernen Informationstechnologie damit erstmals aus der Perspektive des globalen Südens betrachtet. Homberg setzt mit seiner in dieser Form neuen Verbindung von IT-Geschichte als Vorgeschichte unserer Gegenwart und als transnationaler Verflechtungsgeschichte international Maßstäbe für zukünftige Forschungen.