Prof. Dr. Jürgen Ruland - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2021

Immunologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München

Prof. Dr. Jürgen Ruland

Prof. Dr. Jürgen Ruland

© TUM, Andreas Heddergott

Für seine herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie, die zu einem grundlegend neuen Verständnis der Signalübertragungswege in Immun- und Krebszellen geführt haben, wird Jürgen Ruland der Leibniz-Preis zuerkannt. Ruland ist ein weltweit führender Immunologe und Onkologe, der gesunde und bei Krankheit deregulierte Signalprozesse im Immunsystem erforscht. Mit seiner Arbeitsgruppe untersucht er, wie Immunzellen Pathogene erkennen, die Immunabwehr einleiten und wie pathologisch deregulierte Signale in Blutzellen zur Entstehung von Krebserkrankungen führen. Zudem gelang es ihm, die molekulare Erkennung von Pilzen durch die sogenannten Dectin-Rezeptoren des Immunsystems sowie deren Signalprozesse aufzuklären. Diese grundlegenden Erkenntnisse sind wichtig für die Diagnose von Immunschwäche und die Therapie onkologischer Erkrankungen. Rulands Arbeiten beleuchten in eindrucksvoller Weise, wie Einsichten aus der Pathologie und Onkologie die Basis für die Entschlüsselung grundlegender Mechanismen der Physiologie des Immunsystems legen können.

Nach seiner Promotion 1996 am Institut für Pharmakologie der Justus-Liebig-Universität Gießen war Jürgen Ruland zunächst am Ontario Cancer Institute in Toronto tätig. 2003 wechselte er als klinischer und wissenschaftlicher Mitarbeiter an die TU München. 2010 wurde er dort Professor und Direktor des neu gegründeten Instituts für Molekulare Immunologie und 2012 Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Pathobiochemie am Klinikum rechts der Isar. Seit 2018 ist Ruland Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Aberrante Immunsignale bei Krebserkrankungen“. Er erhielt 2013 und 2019 jeweils einen ERC Advanced Grant.

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Verleihung der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise 2021