Schmuckbild: Ein digitaler Globus mit Codezeilen, die über einer Laptop-Tastatur schweben.

Forschungssoftware im internationalen und institutionellen Kontext

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) engagiert sich auf internationaler Ebene bei der Entwicklung gemeinsamer Standards für Forschungssoftware. Die folgenden Abschnitte orientieren sich daher an den Prinzipien und Hinweisen von internationalen Initiativen, an deren Entwicklung die DFG beteiligt ist. 

Die Bestrebung, Entwicklungsprozesse und Förderverfahren aufeinander abzustimmen und gemeinsame Standards zu setzen, wird besonders durch Science Europe mit den Empfehlungen für Forschungsförderorganisationen zur Entwicklung und Angleichung von Strategien für Forschungssoftware, aber auch durch die Research Software Alliance (ReSA), welcher die DFG im Juli 2023 beigetreten ist, vorangetrieben und durch die Amsterdam Declaration on Funding Research Software Sustainability ausgestaltet. Diese Aktivitäten sind eingebettet in die Empfehlungen von internationalen Konsortien und Gremien, die Aspekte der Forschungssoftwareentwicklung betrachten, wie z. B. die FAIR Principles for research software (FAIR4RS) oder die ReSA-Software Policies. Ebenso spielt Softwareentwicklung eine große Rolle im Bereich der Open-Science-Bewegung (UNESCO Recommendation on Open Science) und der Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA).

Innerhalb unterschiedlicher Forschungseinrichtungen und im Rahmen der wachsenden Zahl von Forschungssoftware-Communities und -Initiativen sind weitere Handreichungen entstanden, die bereits Best Practices oder Vorschläge zu unterschiedlichen Aspekten der Forschungssoftwareentwicklung fachspezifisch vorstellen. Hierzu gehören neben regionalen und institutionellen Leitlinien von Hochschulen auch Dokumente außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, die im Forschungsprozess berücksichtigt werden sollten. Die Empfehlungen und Hinweise der folgenden Abschnitte ergänzen und unterstützen diese.

DFG-Föderaktivitäten

DFG-Ausschreibungen

Die Ausschreibung „Nachhaltigkeit von Forschungssoftware“ im Rahmen des Programms „e-Research-Technologien“ aus dem Jahr 2016 ermöglichte, Forschungssoftware für einen größeren Anwender*innenkreis nutzbar zu machen und nachhaltig anzubieten. Die Projekte sollten als best practice Beispiele eine positive Signalwirkung für die wissenschaftliche Softwareentwicklung und für Infrastruktureinrichtungen haben. Hier finden sich die geförderten Projekte.

Die 2019 lancierte Ausschreibung „Qualitätssicherung von Forschungssoftware durch ihre nachhaltige Nutzbarmachung“ hatte zum Ziel, Forschungsergebnisse und -methodiken aus bereits geförderten DFG-Projekten, die in Form von Forschungssoftware vorliegen, nachhaltig abzusichern und verfügbar zu machen. Die Förderung sollte dazu dienen, eine unabhängige Qualitätssicherung von Forschungssoftware und der damit erzielten Forschungsergebnisse zu ermöglichen. Die geförderten Projekte können hier gefunden werden.

Die Ausschreibung „Research Software – Quality Assured and Re-usable“ aus dem Jahr 2022 hatte zum Ziel, Nutzbarkeit bestehender Forschungssoftware so weit wie möglich zu erhöhen. Im Zuge dessen sollte die Weiterentwicklung, die Benutzerfreundlichkeit und die Wirkung sowie Qualitätssicherung von Forschungssoftware organisiert werden. Hier gibt es Informationen zu den geförderten Projekten.

DFG-Rundgespräche

Das Rundgespräch „Nachhaltigkeit von Forschungssoftware in Deutschland“ sorgte für eine Vernetzung der Projektnehmenden aus der ersten DFG-Ausschreibung zum Thema Forschungssoftware (s. oben). Als Ergebnis wurde ein Papier der Teilnehmenden zum Stand der Nachhaltigkeit von Forschungssoftware in Deutschland publiziert: „An environment for sustainable research software in Germany and beyond: current state, open challenges, and call for action“.

Im Jahr 2023 fand das Rundgespräch „Sustainable research software for high-quality computational research in the Earth System Sciences“ statt. Es hatte einen fachlichen Fokus auf die Erdsystemwissenschaften, viele der Ergebnisse sind zudem auf andere Fächer übertragbar. Darüber informiert die Publikation „Sustainable research software for high-quality computational research in the Earth System Sciences: Recommendations for universities, funders and the scientific community in Germany“.