Irmtraud Hubers zentrale Forschungsgebiete sind Erzähltheorie (Narrativik) und Lyrik, vornehmlich im 19. Jahrhundert und zur Jahrtausendwende. Ein Schwerpunkt ist das Phänomen der Zeitlichkeit. Dabei verbindet Huber historisch-kulturwissenschaftliche Positionen mit ästhetischem Formbewusstsein. Sie hinterfragt nicht nur Gemeinplätze herkömmlicher Genretheorie, sondern grundsätzlicher auch das in westlichen Gesellschaften vorherrschende narrative Zeitverständnis und dessen historische Wurzeln. Darüber hinaus liefert Huber wesentliche Anstöße zur grundsätzlichen Reflexion von Zeiterfahrung und -bewusstsein mittels künstlerischer Formprozesse. Ihre Habilitationsschrift zur englischen Dichtung des 19. Jahrhunderts führt dabei beispielhaft vor Augen, welchen Gewinn diese Betrachtung auch methodologisch hat.