Das International Continental Scientific Drilling Program (ICDP) dient der Realisierung von wissenschaftlichen Bohrprojekten auf den Kontinenten. Es gewährt Wissenschaftler*innen einen einzigartigen Einblick in das Erdinnere– das Archiv und der Wissensspeicher der Erdgeschichte. Das DFG-Infrastrukturschwerpunktprogramm „ICDP Deutschland“ stellt dabei die Grundlage für die Beteiligung von Wissenschaftler*innen aus Deutschland dar. 

Ein ICDP-Bohrprojekt mit wissenschaftlicher Hauptleitung aus Deutschland ist „Barberton Archean Surface Environments (BASE)“. Es untersucht über drei Milliarden Jahre alte Sedimentgesteine des Barberton Greenstone Belts in Südafrika, um die Umweltbedingungen in der Frühzeit der Erde besser zu verstehen. Die oberste und jüngste Einheit des Barberton Greenstone Belts ist die Moodies Gruppe. Sie repräsentiert die weltweit ältesten gut erhaltenen Flachwasser-Gesteinsschichten in klastischen Gesteinen (Konglomerate, Sandsteine, Tonsteine etc.) und ist deshalb ein einzigartiger Datenspeicher zur frühen Entwicklung bakteriellen Lebens. BASE erbohrte von November 2021 bis Juli 2022 rund 2900 Meter Bohrkerne aus acht Bohrlöchern der Moodies Gruppe.

Unser Juni-Motiv zeigt Kernkiste 50 der Bohrung 5A. Aus 277 bis 282 Metern Tiefe ist eine fein laminierte Abfolge von dunkelroten Bändereisenerzen, hellroten Jaspiliten und hellgrauen tuffhaltigen Tonsteinen zu sehen. Mathematische Analysen werden zeigen, ob die rhythmische Lamination auf Tideneinfluss, Jahreszeiten oder Schwankungen im Erdorbit zurückgeht.

Weitere Informationen

Website: www.icdp.ifg.uni-kiel.de

Fachliche Zuordnung: Geowissenschaften, wissenschaftliches Bohren, International Continental Scientific Drilling Program 

Beteiligte Universitäten/Institutionen: Friedrich-Schiller-Universität Jena

DFG-Verfahren: Infrastruktur-Schwerpunktprogramme

Förderung: seit 1996