Juniorprofessorin Dr. Manon Garcia - Heinz Maier-Leibnitz-Preisträgerin 2025
Praktische Philosophie, FU Berlin
Was bedeutet es, frei zu sein, frei zu entscheiden und zu handeln? Wann und warum nehmen sich Menschen die Freiheit, auf Freiheit zu verzichten? Und welche Rolle spielt dabei die Unterscheidung von Mann und Frau? Manon Garcia wirft diese fundamentalen Fragen aus Perspektive der praktischen Philosophie auf neue Weise auf. Bereits in ihrer Dissertation legte sie eines der wichtigsten Bücher zur Philosophie Simone de Beauvoirs vor und entfaltete darin eine originelle feministische Perspektive: Die Unterwerfung der Frau wird nicht nur als das von außen kommende Verhindern von Emanzipation aufgefasst, sondern auch als eine selbstbestimmte Entscheidung, ob aus Gewohnheit oder sogar Lust.
Zudem beschäftigt sich Garcia mit der Frage der Zustimmung und der Einvernehmlichkeit im Kontext sexueller Handlungen. Sie untermauert empirisch, dass Vergewaltigungen normaler sind, als es die öffentlichen Debatten darüber wahrhaben wollen. Wie kann das sein, und was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Manon Garcias philosophische Studien sind damit auch von hoher sozialer und politischer Relevanz.