Für ihre herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Geoökologie, mit denen sie zahlreiche Beiträge zum Einfluss von Klimafluktuationen in der jüngeren Erdgeschichte auf die Biodiversität und Funktionsweise von Polargebieten geleistet hat, erhält Ulrike Herzschuh den Leibniz-Preis. Herzschuhs Forschung im Spannungsfeld zwischen Geoökologie und Paläoklima ist derzeit besonders relevant, weil Informationen aus der jüngeren Erdgeschichte wichtige Schlüsse auf heutige Klimaentwicklungen zulassen. Um der wichtigen Frage nach Langzeiteffekten und -konsequenzen von Klimaschwankungen nachzugehen, hat ihre Arbeitsgruppe zahlreiche innovative Forschungsmethoden angewendet und entwickelt. So hat sie zum Beispiel bei der Etablierung von Methoden zur Analyse fossiler DNA in See- und Meeressedimenten als Gradmesser für Biodiversitätsveränderungen eine federführende Rolle gespielt. Auch die Entwicklung neuer Vegetationsmodelle, basierend auf den Merkmalen einzelner Pflanzen, hat Herzschuh maßgeblich vorangetrieben. Im Rahmen aufwändiger Exkursionen zu einigen der entlegensten Orten der Erde konnte sie zudem Datensätze sammeln, die Zusammenhänge zwischen Klimaveränderungen und Biodiversitätsverteilung in der Erdgeschichte aufdecken.
Ihre Promotion absolvierte Ulrike Herzschuh im Jahr 2004 an der FU Berlin und war danach zunächst an der University of Bergen in Norwegen tätig. 2005 wurde sie Juniorprofessorin an der Universität Potsdam. Seit 2012 leitet sie am Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, die Sektion Polare Terrestrische Umweltsysteme und ist gleichzeitig Professorin der Universität Potsdam. Herzschuh wurde als deutsche Vertreterin in die internationalen Expertengremien „International Arctic Science Committee“ und „Conservation of Arctic Flora and Fauna“ gewählt. 2018 erhielt sie einen ERC Consolidator Grant.
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