Robert Zeiser ist der Fachcommunity durch seine wegweisenden Arbeiten zur Behandlung von Blutkrebs bekannt. Ziel seiner Forschung ist es, neue molekulare Erkenntnisse über die Immunvorgänge bei Tumorerkrankungen und über damit zusammenhängende Abstoßungsreaktionen nach Transplantationen zu erlangen, um diese dann über klinische Studien zur Zulassung von neuen Medikamenten zu bringen. So hat Zeiser frühzeitig erkannt, dass ein bestimmter molekularer Signalweg im Immunsystem des Menschen bei der Transplantation von Blutstammzellen eine zentrale Rolle für Abstoßungsreaktionen spielt. Er schaffte es, dieses neu gewonnene immunologische Wissen in eine neue Therapie mit dem Wirkstoff Ruxolitinib umzusetzen. In anderen Studien untersuchte er die Mechanismen immunologischer „Tarnung“, mit denen Tumore der menschlichen Immunabwehr entkommen. Bei Leukämiezellen konnte er unter anderem zeigen, dass diese Zellen spezielle Erkennungsmoleküle für Rezeptoren, die TIM3-Liganden, aufweisen. Auf Basis dieser Erkenntnis entwickelte er Anti-TIM3-Antikörper, die in der Krebstherapie eingesetzt werden.
Robert Zeiser hat an der Universität Freiburg Humanmedizin studiert und dort auch promoviert. Es folgte ein zweijähriger Aufenthalt als Postdoc an der School of Medicine der Stanford University, USA, bevor er für seine klinische Ausbildung nach Freiburg zurückkehrte. Im Jahr 2013 erhielt er dort eine Heisenberg-Professur. 2023 wurde er Direktor der Abteilung für Stammzelltransplantation und Stellvertretender Ärztlicher Direktor. Zeiser erhielt mehrere ERC Grants und zahlreiche Wissenschaftspreise, darunter den Paul-Martini-Preis der Paul-Martini-Stiftung und den Deutschen Krebspreis der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung. Zudem nimmt er eine führende Rolle in der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie ein.
In unserem Informationssystem GEPRI finden Sie eine Übersicht von laufenden und abgeschlossenen Projekten von Herrn Prof. Dr. Robert Zeiser.